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Alles Wichtige zum Arztbrief

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Arztbrief – wichtige Informationen & Beispiele

Der Arztbrief ermöglicht die lückenlose und klare Weitergabe aller Informationen, die für die Fortsetzung einer Behandlung wichtig sind. Wir erklären Dir, was Du über solche Schreiben wissen solltest und gehen auf einige häufige Formulierungen ein. Am Schluss gibt es zudem zwei Beispiele, sodass Du Dir einen genauen Eindruck verschaffen kannst.

Der Arztbrief – Definition & Funktion

Was versteht man unter einem Arztbrief?

Bei einem Arztbrief handelt es sich um ein Dokument, welches von Ärztinnen und Ärzten verfasst wird. In diesem Bericht halten sie sämtliche Informationen zum Gesundheitszustand, der Diagnose sowie der Untersuchung und Behandlung einer Patientin oder eines Patienten fest. Teilweise werden diese Schreiben auch als Entlassungsbriefe oder Arztbericht bezeichnet.

Welchen Zweck erfüllen sie?

Der Arztbrief dient in der Medizin der Kommunikation zwischen mehreren ärztlichen Fachpersonen. Durch ihn erfahren Deine Hausärztin oder Dein Hausarzt nach einem Aufenthalt im Krankenhaus beispielsweise, welche Diagnose gestellt wurde und wie Deine weitere Behandlung aussehen sollte. Laut der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist der hauptsächliche Zweck also, Informationen lückenlos und eindeutig formuliert weiterzutragen. Somit gewährleistet man, dass alle involvierten Mediziner:innen einen vollständigen Kenntnisstand über Deine Gesundheit besitzen und Dich bestmöglich versorgen können.

Grundlegende Informationen zum Arztbrief

Wie bekomme ich einen Arztbrief?

Wenn ein Arztbrief für Deine weitere Behandlung benötigt wird, wird er ohne Dein Zutun ausgestellt. Er wird Dir dann entweder mitgegeben oder an die weiterbehandelnden Mediziner:innen weitergeleitet. Sollte das nicht der Fall sein, kannst Du einen solchen Bericht anfordern.

Wann schreiben Ärztinnen und Ärzte einen solchen Bericht?

Das ist insbesondere der Fall, wenn Du im Krankenhaus behandelt wurdest, eine Fachärztin bzw. einen Facharzt konsultiert hast oder einen Aufenthalt in der Reha hattest. Einen Arztbrief schreiben Mediziner:innen demnach immer dann, wenn Informationen zu Deiner Behandlung zwischen mehreren Fachpersonen ausgetauscht werden müssen.

Wer bekommt den Arztbrief vom Krankenhaus?

Diesen Entlassungsbrief erhältst Du im Krankenhaus häufig zunächst in der Kurzfassung. Den vollständigen Bericht bekommst Du anschließend per Post bzw. elektronisch oder er wird Deiner Ärztin oder Deinem Arzt zugeschickt. Hier sind alle vollständigen Dokumente und Untersuchungsergebnisse enthalten.

Arztbrief an den Hausarzt
Abb. 1: Ein Arzt verfasst einen Arztbrief für die Hausarztpraxis

Endgültiger vs. vorläufiger Arztbericht

Bei einer Entlassung aus dem Krankenhaus erhältst Du häufig einen vorläufigen Arztbrief. Er ermöglicht einen Überblick über Dein Krankheitsbild und die jeweiligen Behandlungsschritte. Der endgültige Bericht hingegen wird in den meisten Krankenhäusern im Rahmen der Qualitätssicherung zunächst geprüft. Dies geschieht durch eine Oberärztin bzw. einen Oberarzt oder eine andere höhere ärztliche Instanz.

Wie ist das ärztliche Schreiben aufgebaut?

Welche Bestandteile sich in Arztbriefen wiederfinden müssen, ist genau geregelt. Dazu gehören unter anderem die Diagnosen, die Krankengeschichte (Anamnese) sowie die Untersuchungsbefunde und natürlich die empfohlenen Maßnahmen für die Behandlung. Die Reihenfolge dieser Informationen kann sich jedoch unterscheiden. In der folgenden Tabelle gehen wir auf die einzelnen Bestandteile anhand eines Arztbrief-Musters ein.

Tabelle 1: Der Arztbrief – Muster für den Aufbau

AbschnittErklärungHinweis
AnschriftAbsender:in und Adressat:in des Schreibens werden im Briefkopf notiert.Der Brief ist an die Hausarztpraxis oder andere weiterbehandelnde Personen adressiert.
Daten der Patientin oder des PatientenDer vollständige Name, die Anschrift und die Behandlungslänge werden aufgeführt.Dies geschieht häufig in einem Satz und wird beispielsweise mit „Wir berichten über …“ eingeleitet.
DiagnoseAlle Diagnosen werden aufgelistet, wobei die Hauptdiagnose an erster Stelle steht.Es sollten nur Diagnosen und keine Symptome aufgelistet werden. Diese müssen präzise dargestellt sein.
AnamneseEs wird dargelegt, aus welchem Grund sich die Patientin oder der Patient vorgestellt hat. Auch die Dauer der Beschwerden wird notiert.Die Anamnese wird in der Vergangenheitsform geschrieben und der Konjunktiv verwendet.
UntersuchungsbefundIm Arztbrief werden an dieser Stelle alle Ergebnissen der körperlichen Untersuchung aufgeführt.Die Darstellung ist präzise und objektiv.
Ergebnisse weiterer UntersuchungenHier handelt es sich um die Ergebnisse des EKGs, der Laborwerte, des CTs und weiterer Untersuchungen.Es wird nur eine Zusammenfassung der Untersuchungen gegeben.
EpikriseEs handelt sich bei der Epikrise um eine Übersicht des gesamten Falls.Die Zusammenfassung ist beurteilend und erklärt die getroffenen Diagnosen.
Medikation und EmpfehlungenSämtliche einzunehmenden Medikamente werden aufgelistet sowie Empfehlungen für die weitere Behandlung gegeben.Die Medikamente müssen vollständig und inklusive der genauen Dosis notiert sein.

Was bedeutet das? – Wichtige Begriffe und Formulierungen

Einen Arztbrief zu verstehen, ist für Laien keine einfache Aufgabe. Wir haben Dir daher einige der häufigeren Abkürzungen sowie Formulierungen zusammengetragen und erklären sie Dir! Hier kannst Du Dir einen Überblick verschaffen:

  • DD (Differenzialdiagnose): Damit sind im Arztbrief verschiedene Erkrankungen der Patientin oder des Patienten gemeint, die ein möglicher Grund für die Symptome sein könnten. Unter solche Symptome fallen etwa Fieber, Augenschmerzen oder Schwindel. 
  • Z.n.: Diese Abkürzung steht für „Zustand nach“. Damit ist ein abgeschlossener Teil der Krankengeschichte gemeint. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine überwundene Erkrankung oder eine vergangene Operation handeln.
  • Konservative Therapie: Es ist gemeint, dass die Behandlung nicht über eine Operation erfolgt. Die konservative Therapie ist somit das Gegenstück zur operativen Therapie.
  • Positiver Befund: Hiermit sagen Ärztinnen und Ärzte aus, dass sie während der Untersuchung etwas Auffälliges entdeckt haben.
  • o.B.: Hinter dieser Abkürzung steckt die Bezeichnung „ohne Befund“. Gemeint ist, dass bei Deiner Untersuchung keinerlei Auffälligkeiten festgestellt wurden. 
  • EKG: Gemeint ist das sogenannte Elektrokardiogramm. Bei dieser Messung prüft eine Ärztin oder ein Arzt die Herzfunktion.
  • Exitus letalis: Der Begriff wird für Erkrankungen verwendet, die leider einen tödlichen Ausgang hatten.
Arztbrief – Muster
Abb. 2: Arztbrief – Muster

Was ist bei einer Untersuchung im Ausland zu beachten?

Fand Deine Behandlung im Ausland statt, wird der Arztbericht in der entsprechenden Landessprache verfasst sein. Handelt es sich hierbei nicht um Englisch, wird es sowohl Dir als auch Deinen weiterbehandelnden Ärztinnen und Ärzten schwerfallen, die Inhalte zu entziffern. Um in der Heimat dennoch eine ideale Weiterversorgung zu garantieren, solltest Du unbedingt den Arztbrief übersetzen lassen. Wende Dich dazu jedoch an professionelle Übersetzer:innen mit einer Spezialisierung im medizinischen Bereich. Auf diese Weise kannst Du sicherstellen, dass sämtliche Terminologien korrekt übertragen sind und es nicht zu Missverständnissen oder Fehlern kommt. Musst Du das Schreiben etwa bei einem Amt oder an anderer offizieller Stelle vorlegen, ist darüber hinaus eine beglaubigte Übersetzung durch vereidigte Übersetzer:innen nötig. In beiden Fällen sind wir der richtige Ansprechpartner für Dich!

Arztbrief – Beispiele und Muster

Du fragst Dich, wie genau ein Patientenbrief aussieht und möchtest einige Beispiele sehen? Kein Problem, hier sind zwei Muster, die Dir als Überblick dienen können:

Ein Arztbrief sichert also eine vollständige und eindeutige Kommunikation, wenn mehrere Ärztinnen oder Ärzte an der Behandlung einer Person beteiligt sind. Hier sind sowohl die gestellte Diagnose und bisherige Krankengeschichte als auch die wichtigsten Untersuchungsergebnisse sowie die Medikation notiert.

FAQs zum Arztbrief

1. Wann wird ein Arztbrief geschrieben?

Das ist etwa nach einem Aufenthalt im Krankenhaus der Fall. Ein solcher Entlassungsbrief geht meist an die entsprechende Hausarztpraxis und klärt über die Diagnosen sowie die weitere Medikation auf. Wirst Du an eine Facharztpraxis verwiesen, kann ein zusammenfassendes ärztliches Schreiben ebenfalls verfasst werden. Auf diese Weise sind Deine medizinische Vorgeschichte und zuvor durchgeführte Untersuchungen sofort bekannt. Grundsätzlich sind solche Briefe immer dann nötig, wenn für Deine Behandlung die Kommunikation zwischen mehreren Medizinerinnen und Medizinern erfolgen muss.

2. Ist ein Arzt verpflichtet, einen Arztbrief zu schreiben?

Ärztinnen und Ärzte haben eine Dokumentationspflicht, wodurch alle durch sie gemachten Erkenntnisse festgehalten werden müssen. Dazu gehört auch der Arztbrief, der nach einem Krankenhausaufenthalt oder bei einer Überweisung an die als Nächstes behandelnde Person gegeben werden muss.

3. Was ist ein elektronischer Arztbrief?

Bei dem eArztbrief handelt es sich um eine digitale Variante dieses ärztlichen Schreibens. Durch die Digitalisierung soll eine sicherere und schnellere Übermittlung zwischen verschiedenen medizinischen Einrichtungen erfolgen.

4. Hat man ein Recht auf Einsicht der Arztbriefe?

Als Patientin oder Patient hast Du das Recht auf eine Einsicht in dieses Schreiben sowie in alle weiteren Behandlungsunterlagen. Außerdem kannst Du nach Kopien dieser Dokumente bitten.

5. Darf der Patient oder die Patientin den ärztlichen Befund öffnen?

Ja, Du darfst die Befunde lesen. Denn Du hast ein Recht auf den Zugang zu allen Gesundheitsinformationen, die Dich betreffen.

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