Ein Testament ist ein Schreiben, mit dem Du genau festlegen kannst, was nach Deinem Ableben mit dem Erbe geschehen soll. Dazu ist es jedoch nötig, Dich an einige Richtlinien zu halten. Was Du tun musst, damit Dein Dokument gültig ist und welche Fehler Du besser vermeidest, zeigen wir Dir!
Wann lohnt es sich, ein Testament zu schreiben?
Ein Testament zu schreiben ist sinnvoll, sobald Du etwas an nicht mit Dir verwandte Personen vererben möchtest oder die gesetzliche Erbfolge nicht Deinen Wünschen gerecht wird. Bei der gesetzlichen Erbfolge würde das Erbe zuerst an die Ehepartner:innen und an die gemeinsamen Kinder gehen. Bist Du mit Deiner Partnerin oder Deinem Partner nicht verheiratet, gewährleistet das Verfassen eines letzten Willens daher, dass er oder sie beim Erbe tatsächlich berücksichtigt wird. Auch wer einen Teil des eigenen Vermögens an eine Organisation spenden möchte, sollte eine letztwillige Verfügung schreiben. Beachte jedoch, dass es für Deine nächsten Verwandten einen gesetzlichen Pflichtteil beim Erbe gibt. Mehr darüber kannst Du beim Bayerischen Staatsministerium der Justiz nachlesen.
Wie kann man ein gültiges Testament selbst schreiben?
Anstelle eines notariellen Testamentes kannst Du die letztwillige Verfügung auch eigenhändig schreiben. Dabei dürfen bestimmte Bestandteile wie Deine Unterschrift nicht fehlen. Außerdem musst Du einige Bedingungen erfüllen, damit das Schriftstück auch anerkannt wird. Welche das sind, siehst Du hier:
- Das Testament muss völlig handschriftlich verfasst sein.
- Es muss dabei lesbar und von eigener Hand geschrieben sein.
- Du musst testierfähig sein und darfst beim Testament erstellen nicht beeinflusst worden sein.
- Der Ort und der Zeitpunkt der Aufsetzung müssen enthalten sein und Du musst das Schriftstück unterschreiben.
- Bezeichne das Schreiben durch eine Überschrift eindeutig als Testament.
- Den ersten Satz kannst Du beispielsweise so gestalten: „Ich, XY, geboren am TT.MM.JJJJ, wohnhaft in der Musterstraße, verfüge Folgendes:“
- Dann solltest Du ganz deutlich festlegen, welche Personen Du als Erben oder Erbinnen einsetzen möchtest. Das können eine oder mehrere Personen sein.
- Überdies legst Du im Testament dar, was genau die jeweiligen Personen nach Deinem Tod erhalten sollen.
- Zusätzlich kannst Du Bedingungen an das Erbe knüpfen oder Ersatzerbinnen bzw. -erben bestimmen.
- Im Falle eines Nottestaments benötigst Du für die Gültigkeit zusätzlich zwei bezeugende Personen.
- Ist alles unterschrieben, musst Du den letzten Willen nur noch sicher aufbewahren. Das kannst Du zu Hause tun oder es beim Nachlassgericht hinterlegen. Dafür benötigst Du den Personalausweis und musst überdies die Geburtsurkunde vorzeigen.
Vermeide diese 5 Fehler beim Schreiben eines Testamentes
Das Schreiben des Testamentes soll Erbstreitigkeiten verhindern und Deine Liebsten absichern. Doch dazu muss Dein letzter Wille gültig sein. Erstellst Du ihn ohne Notar:in, solltest Du diese Fehler unbedingt vermeiden:
Tabelle 1: Häufige Fehler beim Schreiben eines Testamentes
Häufiger Fehler | Erklärung |
Unklare Formulierungen | Sie können zu Streitigkeiten oder Missverständnissen führen. |
Keine Aktualisierung | Ein vor vielen Jahren geschriebener letzter Wille stimmt vielleicht nicht mehr mit Deinen Wünschen überein. |
Keine Hinterlegung | Die Hinterlegung beim Nachlassgericht bietet die größtmögliche Sicherheit. |
Formfehler | Durch Formfehler oder eine digitale Anfertigung haben Testamente keine Gültigkeit. |
Vernachlässigung des Pflichtteils | Der Pflichtteil muss als Kapital geleistet werden. Vererbst Du Wertgegenständen (z. B. ein Auto), müssen die Pflichtteilsberechtigten daher ausgezahlt werden. |
Ein Testament zu schreiben, erlaubt Dir im Falle Deines Ablebens, alle Vermögenswerte nach Deinem Ermessen aufzuteilen. Dabei musst Du jedoch einige Dinge beachten, damit das Schriftstück nicht angefochten werden kann. Ungenaue Formulierungen vermeidest Du etwa, indem Du es in Deiner Muttersprache verfasst. Für Deine Verwandten kann es dann nützlich sein, wenn Du das Testament übersetzen lässt. Wir übernehmen das für Dich! Natürlich auch mit Beglaubigung, um bei der Testamentseröffnung keine Zweifel aufkommen zu lassen.
FAQs – Testament schreiben
Mit dem letzten Willen kannst Du festlegen, welche Personen oder Organisationen welchen Teil Deiner Vermögenswerte erben sollen. Du kannst somit die gesetzliche Erbfolge ändern, musst aber die Pflichtteile berücksichtigen. Das spielt insbesondere eine Rolle, wenn Du mit Deiner Partnerin oder Deinem Partner nicht verheiratet bist. Ohne eine letztwillige Verfügung würde sie oder er nichts erben. Auch einem Erbstreit kann ein solches Schreiben vorbeugen. Beim Antreten des Erbes müssen die Berücksichtigten dann ihre Identität nachweisen. Zusätzlich zum Personalausweis können dazu eine Abstammungsurkunde oder, bei verheirateten Paaren, eine Heiratsurkunde verlangt werden.
Damit es auch ohne Notar:in gültig ist, musst Du das Testament selbstständig und völlig handschriftlich schreiben. Außerdem solltest Du Deine Unterschrift daruntersetzen und es mit Datum und Ort der Aufsetzung versehen. Es ist wichtig, den Text besonders präzise und deutlich zu formulieren. Hast Du den letzten Willen in einer anderen Sprache verfasst oder möchtest es Verwandten im Ausland zugänglich machen, kannst Du obendrein eine Übersetzung beifügen.
In diesem Fall kannst Du ein notarielles Testament aufsetzen lassen. Eine andere Möglichkeit ist das Notfalltestament. Bei diesem teilst Du Deine letztwillige Verfügung mündlich mehreren Zeuginnen oder Zeugen mit.
Ja, auch selbst geschrieben ist es gültig. Dazu muss es jedoch ein paar Bedingungen erfüllen. Am wichtigsten dabei ist, dass es handschriftlich erstellt ist und Du es unterzeichnet hast.
Ein eigenhändiges Testament muss per Hand sowie ohne Fremdeinfluss geschrieben und mit Deiner Unterschrift versehen sein. Zudem notierst Du Datum und Ort der Erstellung auf dem Dokument. Auch Deine persönlichen Daten (Name, Adresse, Geburtsdatum) gehören in den Text.