Internationaler Führerschein – Beantragung & Gültigkeit

Wer auch im Ausland nicht auf das Autofahren verzichten möchte, benötigt außerhalb der EU oft einen internationalen Führerschein. Er dient als Ergänzung zu Deinem nationalen Fahrausweis. Wo Du ihn beantragen kannst, was das kostet, und vieles mehr zum Thema gehen wir im Folgenden durch.

Was ist ein internationaler Führerschein?

Der internationale Führerschein ist ein Dokument, mit dem Du im Ausland nachweist, dass Du ein Kraftfahrzeug führen darfst. Er ist lediglich in Kombination mit Deiner regulären Fahrerlaubnis gültig. Dabei wird er für alle Führerschein-Klassen ausgestellt, für die Du auch national fahrberechtigt bist.

Internationaler Führerschein – so kannst Du ihn beantragen

Ein internationaler Führerschein kann entweder bei einem Bürgeramt oder einer Fahrerlaubnisbehörde beantragt werden. Wichtig dafür ist jedoch, dass Du einen Kartenführerschein besitzt. Hast Du hingegen noch einen Papier-Führerschein, musst Du ihn zunächst umtauschen lassen. Laut der Bundesregierung muss dies bis spätestens 2033 übrigens generell erfolgen. In einigen Städten ist es sogar möglich, den Auslandsführerschein online zu beantragen. Dazu gehören zum Beispiel Düsseldorf oder München. Egal, ob online oder vor Ort, Du benötigst für die Beantragung folgende Unterlagen:

• Identitätsnachweis
• Lichtbild (biometrisch)
• Nationale Fahrerlaubnis

Für welche Länder benötigt man einen Auslandsführerschein?

In welchen Fällen Du Dir einen internationalen Führerschein auf Englisch oder in der entsprechenden Landessprache Deines Ziellandes ausstellen lassen solltest, ist hier zusammengetragen:

• USA: In den USA ist es von Vorteil, einen Auslandsführerschein mitzuführen. Deine nationale Fahrerlaubnis muss man hier nämlich nicht zwingend anerkennen.
• Kanada: Der deutsche Fahrausweis wird meist für eine gewisse Zeit akzeptiert. Jedoch gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Gebieten.
• Australien: Der Großteil der Bundesstaaten akzeptiert Deine nationale Fahrerlaubnis, wenn Du zusätzlich eine Übersetzung mit Beglaubigung bei Dir hast. Möchtest Du Dir keine Gedanken darüber machen, wo Deine Unterlagen gültig sind, bietet sich auch hier ein Auslandsführerschein an.
• Thailand: Für dieses Reiseziel musst Du Dir den Führerschein zwingend international ausstellen lassen. In Thailand wird dabei ausdrücklich der Nachweis nach dem Übereinkommen von 1968 verlangt.
• Südafrika: Auch für dieses Land wird der Nachweis nach dem Straßenverkehrsabkommens von 1968 empfohlen.

Anders sieht es übrigens im EU-Ausland und dem EWR (Europäischen Wirtschaftsraum) aus. Hier wird Deine Fahrerlaubnis auf Deutsch vorbehaltlos akzeptiert. Dasselbe gilt natürlich für diese EU-Ausweise in Deutschland.

Wie sieht ein internationaler Führerschein aus?

Er besteht aus einem mehrseitigen Papierheft. Auf dem Cover befinden sich dabei wichtige Informationen wie die Dauer der Gültigkeit, der Ausstellungsort sowie eine Unterschrift der ausstellenden Person und ein offizieller Stempel. Im Inneren findest Du alle personenbezogenen Daten und es sind die Fahrzeuge markiert, die man führen darf. Wichtig hierbei ist, dass zwei Arten von Auslandsführerscheinen existieren. Der eine richtet sich nach dem Muster des Wiener Abkommens von 1968 und der andere nach dem Straßenverkehrsabkommen von 1926. Bevor Deine Reise beginnt, solltest Du daher genau prüfen, welche Variante Du benötigst!

Dauer der Beantragung & Kosten

Die Bearbeitungsdauer hängt unter anderem davon ab, ob Du bereits einen Kartenführerschein besitzt oder nicht. Ist dies nicht der Fall, musst Du den Papierschein zunächst umtauschen lassen. Das kann bis zu vier Wochen dauern. Hast Du hingegen alle benötigten Unterlagen, kannst Du den internationalen Führerschein bei einer persönlichen Beantragung häufig direkt mitnehmen. Wurde der Antrag online gestellt, schickt man Dir das Dokument meist nach zwei bis vier Wochen zu. Auch bei den Kosten gibt es innerhalb Deutschlands Unterschiede, sie liegen dabei zwischen 15 und 20 €.

In welchem Zeitraum hat er Gültigkeit?

Bei der Gültigkeit kommt es auf die jeweilige Ausführung des internationalen Führerscheins an. Die Ausführung nach dem Muster von 1968 ist drei Jahre lang gültig, die zweite Variante (1926) hingegen nur ein Jahr lang. Doch wie sieht es eigentlich mit der Gültigkeit aus, wenn Du auswanderst? Dann ist in der Regel eine Führerschein-Umschreibung nötig. Dasselbe gilt, wenn man nach Deutschland einwandert. Hast Du beispielsweise eine Fahrerlaubnis auf Türkisch, ist diese nach dem Umzug nach Deutschland nur noch 6 Monate gültig.

Um in einigen Ländern Fahrzeuge führen zu dürfen, ist also ein internationaler Führerschein nötig. Für manche Reiseziele wie Teile Australiens reicht es hingegen, den Führerschein übersetzen zu lassen. Über die verschiedenen Regelungen für Dein spezifisches Reiseziel solltest Du Dich daher frühzeitig informieren!

FAQs – internationaler Führerschein