Was ist ein Diplom?

Das Diplom ist ein akademischer Grad, der trotz seiner abnehmenden Präsenz noch immer relevant ist. Mit einer Studienzeit von 4 bis 6 Jahren werden in einem Grund- und einem Hauptstudium umfassende fachliche Kenntnisse und Kompetenzen vermittelt. Der Diplom-Titel befähigt dabei nicht nur zu einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit, sondern bietet auch die Möglichkeit der Promotion.

Was ist ein Diplom?

Ein Diplom ist ein akademischer Grad, der an Hochschulen und Universitäten in Deutschland und vielen weiteren Ländern verliehen wurde und teilweise noch heute verliehen wird. Seit der Einführung des Bologna-Prozesses läuft das Diplomstudium in den meisten Ländern aus und wird durch das Bachelor- und Mastersystem ersetzt.

Zugangsvoraussetzungen für das Diplomstudium

Um sich für ein Diplomstudium einzuschreiben, wird das Abiturzeugnis oder das Zeugnis der fachgebundenen Hochschulreife benötigt. Für besonders beliebte Diplom-Studiengänge wird häufig ein NC festgelegt. Je nach Fach können auch Eignungstests oder Praktika vorausgesetzt werden, damit neben den schulischen Leistungen auch die fachlichen Vorkenntnisse und Fähigkeiten der Studierenden überprüft werden können.

Aufbau und Dauer eines Diplomstudiums

Typischerweise sind Diplomstudiengänge in ein Grund- und ein Hauptstudium unterteilt. Anders als beim Bachelor- und Mastersystem, das eine klare Trennung beider Abschlüsse vorsieht, bildet das Diplomstudium einen kontinuierlichen Bildungsweg.

Grundstudium

Im Grundstudium werden elementare Kenntnisse des Fachbereichs vermittelt. In durchschnittlich vier bis sechs Semestern erwerben die Studierenden grundlegende theoretische und praktische Fähigkeiten, die für den gewählten Studiengang essenziell sind. Es bildet das Fundament des Diplomstudiums und endet in der Regel mit einer Zwischenprüfung. Nach erfolgreicher Prüfung wird ein Zwischendiplom ausgestellt, welches den Übergang zum Hauptstudium ermöglicht.

Hier zeigt sich der Unterschied zwischen Diplom und Bachelor: Das Grundstudium ist im Vergleich zum Bachelorstudium kein eigenständiger akademischer Grad. Das Zwischendiplom ist zwar ein offizielles Dokument, das den Abschluss des Grundstudiums bescheinigt, es qualifiziert jedoch nicht für den Arbeitsmarkt. Daher ist ein Hauptstudium zur Erlangung des Diploms obligatorisch.

Hauptstudium

Im Hauptstudium werden die bisher erworbenen Kenntnisse weiter vertieft. Häufig findet in dieser Phase eine Spezialisierung auf ein Fach- oder Spezialgebiet statt. In vier bis sechs Semestern können Studierende ihr Wissen festigen und eine umfangreiche Diplomarbeit anfertigen. Hier werden eine oder mehrere komplexe Fragestellungen bearbeitet, für die eine intensive und eigenständige Forschung erforderlich ist. Neben der Diplomarbeit sind auch verschiedene mündliche und schriftliche Prüfungen in den einzelnen Fachbereichen Voraussetzung für das Bestehen des Diploms.

Warum läuft das Diplomstudium aus? 

Das Diplomstudium läuft in vielen Ländern aus, da sich das Hochschulsystem zunehmend an den Bologna-Prozess anpasst. Ende der 1990er-Jahre wurde dieser mit dem Ziel einer einheitlichen Hochschulbildung in Europa eingeleitet. Die Umstellung von Diplom- und Magisterstudiengängen auf das Bachelor- und Mastersystem bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. Die Einführung des ECTS-Systems sorgt für eine Vergleichbarkeit von Studienleistungen. Auch international erbrachte Studienleistungen können so verglichen und übertragen werden.

ECTS-System

Durch die Einführung des ECTS-Systems sind die im Studium erbrachten Leistungen vergleichbarer. Das System ermöglicht eine transparente Bewertung und Übertragung der Studienleistungen zwischen Hochschulen in Deutschland und im Ausland. Studierende können ihr Studium seit der Umstellung leichter in einem anderen Land fortsetzen oder sich bisherige Leistungen anrechnen lassen.

• 1 ECTS-Punkt entspricht 25–30 Arbeitsstunden.
• Ein Semester umfasst in der Regel 30 ECTS-Punkte.
• Ein Bachelorabschluss erfordert insgesamt 180 ECTS-Punkte.
• Ein Masterabschluss erfordert zusätzlich 90–120 ECTS-Punkte.

Flexibilität

Der Arbeitsmarkt befindet sich im stetigen Wandel. Dieses dynamische Umfeld erfordert Flexibilität, die durch den langjährigen Diplomstudiengang kaum zu erreichen war. Durch das Bachelor- und Mastersystem können Studierende zunächst umfassende Grundkenntnisse erlernen, welche anschließend in einem Masterstudiengang vertieft werden können. Diese Vertiefung ist dabei jedoch optional, sodass auch bei später auftretenden beruflichen Herausforderungen noch zusätzliche Qualifikationen erworben werden können.

Vergleichbarkeit

Durch die Umstellung auf das Bachelor- und Mastersystem wurde eine globale Vergleichbarkeit von Studiengängen geschaffen. Da das Diplomstudium in jedem Land unterschiedlich aufgebaut und bewertet wurde, war eine internationale Beurteilung der Qualifikationen häufig nicht präzise möglich. Möchtest Du im Ausland arbeiten, solltest Du Dein Diplom übersetzen lassen, um eine bestmögliche Einschätzung Deiner Fähigkeiten zu ermöglichen. Für die Anerkennung deiner Dokumente im Ausland empfiehlt es sich zudem, eine Apostille einzuholen. Diese Beglaubigungsform sichert auf internationaler Ebene die Authentizität Deiner Unterlagen und vereinfacht daher die globale Nutzung.

Das Diplom befindet sich als akademischer Grad in einer Phase des Wandels. Die Anpassung an den Bologna-Prozess und die daraus resultierende Einführung des Bachelor- und Mastersystems haben eine grundlegende Veränderung des Hochschulsystems bewirkt. Dennoch gilt der Diplomstudiengang noch heute als angesehen, da er eine praxisnahe und intensive Auseinandersetzung mit dem Fachgebiet ermöglicht. Du besitzt ein Diplom und möchtest, dass es international anerkannt wird? Eine beglaubigte Übersetzung erleichtert den Prozess und stellt Deine Qualifikationen auch in der Zielsprache korrekt dar.

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