Sprachbarrieren treten im Gesundheitswesen häufig auf und stellen alle Beteiligten vor Herausforderungen. Eine problemlose Kommunikation zwischen den behandelten Personen und dem konsultierten Fachpersonal bildet jedoch die Grundlage für eine optimale medizinische Versorgung. Daher ist das Überwinden dieser Barrieren ausgesprochen wichtig. Dazu kann unter anderem eine medizinische Übersetzung von Dokumenten wie Gutachten oder Einwilligungserklärungen beitragen. Welche weiteren möglichen Lösungen es gibt, zeigen wir im Folgenden auf.
Sprachliche Herausforderungen im Gesundheitswesen
Sprachbarrieren im Gesundheitswesen ergeben sich etwa, wenn das medizinische Personal und die Patientin bzw. der Patient nicht dieselbe Sprache auf muttersprachlichem Niveau beherrschen. Auch eine kognitive Einschränkung der zu behandelnden Personen kann beispielsweise zu Missverständnissen bei der Behandlung führen. Doch selbst, wenn im Grunde keine sprachlichen Barrieren vorhanden sind, kann die Verwendung medizinischer Fachsprache die Arzt-Patienten-Kommunikation erschweren.
Folgen für das Gesundheitssystem
Auftretende Kommunikationsschwierigkeiten können schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Patientinnen und Patienten haben. Diese reichen von Missverständnissen bei der Abklärung von Symptomen bis zu falsch verstandenen Dosierungsvorgaben für Medikamente. Ist es behandelten Personen nicht möglich, den Behandlungsplänen zu folgen, können sie diese außerdem nicht korrekt einhalten. Dies wiederum erschwert den Genesungsprozess. Ein zentraler Punkt im Gesundheitswesen ist überdies die sogenannte informierte Einwilligung vor einer Behandlung. Dies gilt insbesondere, wenn ein Eingriff mit Risiken verbunden ist. Bevor solche Verfahren umgesetzt werden dürfen, muss eine genaue Aufklärung über den Ablauf und mögliche Gefahren erfolgen. Eine tatsächliche Zustimmung kann eine Person jedoch nur geben, wenn das Gesagte problemlos verstanden wird. Eine Sprachmittlung ist daher unerlässlich.
Kulturelle Kompetenz durch Schulungen
Neben der Sprache haben auch kulturelle Unterschiede einen Einfluss auf die Kommunikation im Gesundheitswesen. Zu einer kultursensiblen Pflege oder Behandlung würden daher Schulungen des Personals beitragen. Somit könnte ein besseres Verständnis für kulturelle Unterschiede im Umgang mit Krankheiten oder der medizinischen Versorgung geschaffen werden. Dieses wiederum hilft dabei, Vorurteile abzubauen und Anpassungen in der Kommunikation vorzunehmen. Einige weitere wichtige Punkte zur kultursensiblen Versorgung hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) zusammengetragen.
Lösungen für Sprachbarrieren im Gesundheitswesen
Sprachbarrieren zu überwinden verbessert das Gesundheitssystem, da somit allen Patientinnen und Patienten eine Behandlung frei von Missverständnissen zuteilwerden kann. Dafür gibt es verschiedene Lösungsmöglichkeiten, auf welche wir nacheinander eingehen.
Mehrsprachiges Informationsmaterial
Zu den Lösungsansätzen, die bereits umgesetzt werden, gehören mehrsprachige Patienteninformationen. Durch die Übertragung von Broschüren und wichtigen Dokumenten in häufige Sprachen wie Türkisch oder Spanisch erhalten nicht deutschsprachige Menschen wichtige Gesundheitsinformationen in ihrer Muttersprache.
Unterstützung durch Dolmetscher:innen & Übersetzer:innen
Für eine individuelle Unterstützung bei der Sprachmittlung sind zudem professionelle Übersetzer:innen und Dolmetscher:innen hilfreich. Durch das Dolmetschen würden Gespräche mit Ärztinnen und Ärzten um einiges leichter fallen. Auch das Verstehen von Arztbriefen oder anderen Unterlagen wäre durch eine professionelle Übersetzung gegeben.
Übertragung in Einfache Sprache
Für Menschen mit einer kognitiven Einschränkung, geringen Deutschkenntnissen oder einer Lese-Rechtschreibschwäche stellt hingegen das Umschreiben von Texten in die einfache Sprache eine Erleichterung dar. Die Inhalte werden hierbei in eine vereinfachte Variante der Standardsprache übertragen.
Technische Hilfsmittel
Ist vor Ort keine Fachperson zur Sprachmittlung zugegen, können auch technische Lösungen die Kommunikation im Gesundheitswesen vereinfachen. Dazu gehören etwa Video- und Telefondolmetscher:innen. Doch auch Übersetzungssoftwares oder Apps für die Übertragung von Text zu Sprache können verwendet werden. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass solche Programme sehr fehleranfällig sind.
Sprachbarrieren stellen im Gesundheitswesen ein Hindernis bei der Behandlung von Personen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, dar. Es gibt jedoch einige Lösungen für die Sprachmittlung, die solche Barrieren überwinden können. Dazu gehören unter anderem Fachübersetzungen, die wir in einigen Sprachen anfertigen. Das ist ebenfalls im Express möglich!
FAQs – Sprachbarrieren im Gesundheitswesen
Eine Sprachbarriere existiert immer dann, wenn zwei Personen verschiedene Sprachen sprechen oder unterschiedlich ausgeprägte Sprachfähigkeiten in einer gemeinsamen Sprache haben. Dies kann die Kommunikation erschweren oder zu Missverständnissen führen.
Sie können zu einer Misskommunikation führen und bei den Betroffenen Gefühle der Unsicherheit oder Hilflosigkeit hervorrufen. Die erschwerte Kommunikation kann dabei negative Folgen für die Gesundheit nach sich ziehen. Das ist etwa der Fall, wenn Symptome nicht konkret mitgeteilt werden können oder die gestellte Diagnose nicht korrekt verstanden wird. Besonders fatal ist dies im Bereich Pharmazie, wenn die Hinweise zur Einnahme von Medikamenten nicht problemlos übermittelt werden können.
Zu den möglichen Ansätzen für das Gesundheitssystem gehören zum Beispiel die Übertragung von Infomaterial oder anderen Dokumenten in mehrere Sprachen. Eine individuellere Lösung wäre hingegen durch Übersetzer:innen oder Dolmetscher:innen gegeben. Diese könnten Patientinnen und Patienten etwa vor Ort beim Besuch in der Arztpraxis helfen. Doch auch per Video oder telefonisch wäre dies möglich. Eine Übertragung von Inhalten in die Einfache Sprache kann ebenfalls die Verständigung verbessern.
Ob für Englisch oder eine andere Sprache, sie müssen ausgezeichnete Sprachfähigkeiten besitzen. Überdies sind medizinische Grundkenntnisse sowie ein genaues Wissen in Bezug auf die entsprechenden Terminologien nötig. Auch Empathie und ein genaues Verständnis für kulturelle Unterschiede sollten vorhanden sein.
Technische Hilfsmittel wie Übersetzungsprogramme können eine Unterstützung bei der Kommunikation darstellen. Jedoch sind diese anfällig für Fehler, was gerade in der Gesundheitsbranche schwerwiegende Folgen haben kann. Außerdem lassen sich somit keinerlei Emotionen übertragen, die im Umgang mit Patientinnen und Patienten jedoch von Bedeutung sind.