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Einfache Sprache – Erklärung, Merkmale & Verwendung

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Einfache Sprache – Erklärung & Verwendung

Durch die Einfache Sprache kann man Informationen für eine Vielzahl von Menschen leichter zugänglich machen. Denn nicht jede:r versteht verschachtelte Sätze oder kann sich Texte mit vielen Fachbegriffen erschließen. Auf welche Weise man hingegen für ein leichteres Verständnis sorgen kann und wann man einen Text umschreiben sollte, klären wir jetzt!

Was ist mit Einfacher Sprache gemeint?

Die Einfache Sprache ist eine vereinfachte Version unserer alltäglichen Sprache. Sie hat das Ziel, Sprachbarrieren zu verringern und somit die Kommunikation für viele Menschen zu vereinfachen. Dabei folgt man jedoch keinen genau definierten Vorschriften. Dennoch gibt es einige Merkmale, die sie ausmachen. Dazu gehören etwa eine unkomplizierte Satzstruktur oder das Vermeiden von Fremdwörtern.

Einfache Sprache – Übersicht

Wer braucht die Einfache Sprache?

Die Verwendung der Einfachen Sprache ist insbesondere für Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, sowie Personen mit Lern- oder Leseschwierigkeiten eine Erleichterung. Diese Anpassung der Sprache ermöglicht es ihnen, auch komplexe Themen zu verstehen. Das wiederum führt zu mehr Selbstbestimmtheit, wenn es um kleine und große Entscheidungen geht. Selbst auf die Patientensicherheit wirkt sich die bessere Verständlichkeit aus. Schließlich ist eine problemlose Kommunikation ein essenzieller Faktor für die Sicherheit in der Gesundheitsbranche.

Welche Merkmale weist die Einfache Sprache auf?

Die Einfache Sprache ist dazu gedacht, Texte leichter verständlich und somit zugänglicher zu gestalten. Zu diesem Ziel tragen einige sprachliche Merkmale bei. Diese beziehen sich neben der Satzlänge auch auf die Wortwahl und selbst die Formatierung. Sie lassen sich in die folgenden Kategorien einteilen:

Verständlichkeit

Die verwendeten Wörter und Sätze sollen möglichst einfach erfasst werden können. Daher setzt man auf:

  • Einfache Wörter
  • Kurze Sätze (bis zu 15 Wörter)
  • Lange Wörter durch Bindestriche abtrennen
  • Vermeidung von Abkürzungen, Fachbegriffen
  • Keine Schachtelsätze

Direktheit

Aus Texten in der Einfachen Sprache sollte schnell hervorgehen, was gemeint ist. Dazu tragen diese Merkmale bei:

  • Einheitliche Begriffe statt Synonyme
  • Konjunktiv und passive Sätze meiden
  • Keine Metaphern, Ironie oder Sprichwörter

Übersichtlichkeit

Die Anordnung eines Textes auf einer Webseite oder in einem Flyer hat einen großen Einfluss darauf, wie gut sich Inhalte erfassen lassen. Zur Übersichtlichkeit trägt Folgendes bei:

  • Texte in logische Absätze gliedern
  • Unterüberschriften verwenden
  • Größere Schrift und Zeilenabstände nutzen

Verbildlichung

Wie auch bei der Leichten Sprache kann man das Geschriebene durch Fotos oder Grafiken ergänzen. Diese sollten:

  • Groß genug sein
  • Zum Text passen
  • Eindeutig sein

Sprechweise

Die vereinfachte Sprachform fördert nicht nur die schriftliche Kommunikation, sondern lässt sich auch in Gesprächen oder bei Vorträgen verwenden. Hierauf sollte man dabei achten:

  • Deutliche Aussprache & gemäßigtes Tempo
  • Dinge genau so sagen, wie sie gemeint sind
  • Sprechpausen setzen & Rückfragen erlauben
  • Schwere Wörter kurz erklären.
Einfache Sprache – Regeln
Abb. 1: Merkmale Einfacher Sprache – Beispiele

Wie setzt man sie um?

Es ist gar nicht so einfach, komplexe Inhalte herunterzubrechen und auf den Punkt zu bringen. Mit einer Fortbildung, etwas Übung und dem Feedback der angesprochenen Zielgruppe kann es aber gelingen. Gerade bei großen Projekten ist es jedoch hilfreich, sich an Übersetzer:innen für die Einfache Sprache zu wenden. Sie bringen die nötige Erfahrung mit, um die geforderten Inhalte verständlich zu übersetzen. Mögliche Anwendungsbereiche sind zum Beispiel Texte bei Behörden wie Formulare, aber auch Webseiten. Außerdem gibt es teilweise Nachrichten in Einfacher Sprache, die das wichtigste Weltgeschehen zusammenfassen.

Wo liegt der Unterschied zur Leichten Sprache?

Einer der Hauptunterschiede zwischen der Einfachen Sprache und der Leichten Sprache ist, dass Letztere nach klar definierten Regeln funktioniert. Obendrein unterscheiden sich die Zielgruppen. Denn die Leichte Sprache ist primär für Personen mit Lernschwierigkeiten, etwa durch kognitive Einschränkungen, gedacht. Sie ist dabei noch einfacher aufgebaut. Jeder Satz muss unter anderem in einer neuen Zeile stehen. Um die Verständlichkeit zu gewährleisten, ist dann eine Überprüfung durch eine Prüfgruppe nötig. Mehr zu den Regelungen findet man etwa bei der Universität zu Köln.

Die Einfache Sprache kommt unter anderem Menschen mit geringen Deutschkenntnissen und Personen mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche zugute. Es existieren keine strikten Regeln für sie, dennoch gibt es einige Merkmale, die sie ausmachen. Dazu gehört etwa die Verwendung kurzer, einfacher Wörter. Hast Du einen Text auf diese Weise umgeschrieben? Dann lass ihn vor der Veröffentlichung am besten noch einmal kontrollieren. Wir übernehmen das in einem Lektorat für Dich!

FAQs – Einfache Sprache

1. Was ist Einfache Sprache?

Es handelt sich um eine vereinfachte Variante der Alltagssprache. Sie wird dazu eingesetzt, Inhalte verständlicher aufzubereiten. Das ist gerade für Nichtmuttersprachler:innen oder Personen mit Leseschwierigkeiten von Bedeutung. Sie erhalten somit einen barrierefreien Zugang zu Informationen und können besser am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.

2. Wie schreibe ich in Einfacher Sprache?

Dazu muss man auf einiges achten. Es sollten unter anderem einfache und kurze Wörter verwendet werden. Längere Wörter kann man für eine bessere Lesbarkeit mit Bindestrichen unterteilen (Beispiel: Sport-Art). Ein Satz sollte zudem nicht aus mehr als 15 bis maximal 20 Wörtern bestehen. Den Text selbst gliedert man dann am besten in logische Abschnitte und unterteilt sie durch passende Unterüberschriften. Es sorgen aber noch einige andere Faktoren wie Schriftart oder das Layout für eine bessere Lesbarkeit.

3. Was sind Beispiele für Einfache Sprache?

Sätze in der Einfachen Sprache besitzen eine schlichte Struktur und gewährleisten, dass der Inhalt leicht zu verstehen ist. Zwei Beispiele für solche Sätze aus dem Gesundheitswesen sind: Ärzte haben die Aufgabe, Krankheiten schnell zu finden und sie zu behandeln. In der Patienten-Akte schreibt der Arzt alles auf, was mit der Krankheit von Patienten zu tun hat.

4. Wann benötigt man sie?

Sie ist besonders in Bezug auf Behördengänge hilfreich. Man kann unter anderem die Webseiten von Behörden, Formulare oder Informationsmaterialien in vereinfachter Form anbieten. Geht es um Printmedien wie Broschüren, muss zusätzlich zum Umschreiben des Textes auch auf das Desktop-Publishing geachtet werden. Hierbei gestalten Expertinnen und Experten das Layout so, dass sich auch der umgeschriebene Text nahtlos einfügt.

5. Was ist der Unterschied zwischen leichter und Einfacher Sprache?

Die Leichte Sprache ist noch weniger komplex. Des Weiteren folgt sie einem bestimmten Regelwerk. Es gibt genau vor, welche Eigenschaften ein Text aufweisen muss, um geeignet zu sein.

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