Du möchtest nach Japan auswandern? Das Land, das Tradition und Zukunft verbindet, bietet Dir nicht nur beruflich, sondern auch privat viele Möglichkeiten. Wir geben Dir die wichtigsten Infos zu den Vor- und Nachteilen, den Voraussetzungen, passenden Regionen und den ersten Schritten im Land!
Auswandern nach Japan – Vor- und Nachteile
Du bist Dir noch nicht sicher, ob Du nach Japan auswandern sollst? Wir geben Dir je sechs Vor- und Nachteile für die Einwanderung in den Inselstaat im Pazifik:
Vorteile
- Wirtschaft: Japan hat eine starke Wirtschaft mit einer niedrigen Arbeitslosenquote.
- Kultur: Die japanische Kultur ist reich und vielfältig.
- Lebensqualität: Das Land ist bekannt für seine Sicherheit, ausgezeichnete öffentliche Verkehrsmittel und eine hohe Lebensqualität.
- Gesundheitssystem: Japan hat eines der besten Gesundheitssysteme der Welt mit Zugang zu hochwertiger medizinischer Versorgung.
- Bildung: Das japanische Bildungssystem ist sehr hoch angesehen, was es besonders für Familien mit Kindern attraktiv macht.
- Natur: Das Land bietet eine beeindruckende natürliche Vielfalt, von Bergen und Wäldern bis hin zu wunderschönen Küsten.
Nachteile
- Sprachbarriere: Japanisch ist eine komplexe Sprache. Nur wenn Du sie beherrschst, kannst Du Dich beruflich und privat integrieren.
- Lebenshaltungskosten: Insbesondere in Großstädten wie Tokio sind die Lebenshaltungskosten sehr hoch.
- Anpassung: Die Anpassung an die japanische Kultur und Arbeitsweise kann für Einwandernde sehr herausfordernd sein.
- Arbeitskultur: Lange Arbeitszeiten und wenige Urlaubstage können besonders für Ausländer:innen belastend sein.
- Arbeitsmarkt: Der Zugang zu bestimmten Berufsfeldern ist für Auswandernde häufig schwerer möglich.
- Naturkatastrophen: Japan liegt in einer seismisch aktiven Zone, wodurch es ein erhöhtes Risiko für Erdbeben und Tsunamis gibt.
Nach Japan auswandern: Voraussetzungen
Um nach Japan auszuwandern, benötigst Du ein entsprechendes Visum. Je nach Anlass und persönlicher Situation gibt es unterschiedliche Formen und Vorgaben. Grundlegend für die Beantragung ist immer ein gültiger Reisepass. Weitere Unterlagen müssen je nach Visum vorgelegt werden. Folgende Visa-Arten werden am häufigsten beantragt:
- Kurzzeitaufenthalte: Möchtest Du für weniger als 90 Tage in Japan bleiben und nicht arbeiten, dann benötigst Du kein Visum.
- Arbeitsvisum: Dies ist erforderlich, wenn Du im Land arbeiten möchtest. Es gibt spezifische Arbeitsvisum-Kategorien für unterschiedliche Berufsfelder wie das Ingenieurwesen oder den Bildungsbereich. Du benötigst einen Arbeitsvertrag und musst Deine beruflichen Qualifikationen nachweisen können.
- Studierendenvisum: Für Studienaufenthalte. Grundlegend sind Dein Abiturzeugnis oder weitere Qualifikationen.
- Praktikumsvisum: Für diejenigen, die ein Praktikum in Japan absolvieren möchten.
- Ehevisum: Für Personen, die mit einem japanischen Staatsbürger verheiratet sind.
- Working Holiday Visum: Dieses Visum ermöglicht jungen Menschen (in der Regel zwischen 18 und 30 Jahren) einen längeren Aufenthalt in Japan, während sie reisen und arbeiten.
- Daueraufenthaltsvisum: Möchtest Du Dich dauerhaft im Land aufhalten, benötigst Du ein entsprechendes Visum. Die Voraussetzungen hierfür sind streng und umfassen oft eine langjährige Aufenthaltsdauer oder familiäre Bindungen zu Japaner:innen.
Wohin soll ich nach Japan auswandern?
Japans vielfältige Regionen Unterscheiden sich in ihrer Kultur, Wirtschaft und Lebensqualität. Wir zeigen Dir, welche Highlights Du in den verschiedenen Orten finden kannst und welche Vor- und Nachteile es jeweils gibt:
Tabelle 1: Highlights der verschiedenen Regionen in Japan.
Region | Highlight | Vorteile | Nachteile |
Hokkaido | Natur, Skigebiete | Schöne Landschaft, weniger bevölkert | Kälteres Klima, entfernt vom Hauptland |
Tohoku | Ländliche Schönheit, historische Stätten | Ruhiger, weniger touristisch | Weniger Jobmöglichkeiten, isoliert |
Kanto (inkl. Tokio) | Wirtschaftszentrum, Kultur | Viele Jobmöglichkeiten, urbanes Leben | Hohe Lebenshaltungskosten, überfüllt |
Chubu | Berge, Industrie | Gleichgewicht zwischen Natur und Urbanität | Klimatische Unterschiede, erdbebengefährdet |
Kinki (inkl. Osaka, Kyoto) | Kulturelle Zentren, Geschichte | Reich an Kultur und Geschichte | Hohe Lebenshaltungskosten, touristisch |
Chugoku | Küstenregionen, historische Städte | Kulturelle Vielfalt, angenehmes Klima | Weniger internationale Präsenz |
Shikoku | Naturwunder, Pilgerwege | Ruhig und entspannt, schöne Landschaft | Begrenzte wirtschaftliche Möglichkeiten |
Kyushu-Okinawa | Strände, subtropisches Klima | Warmes Klima, reiche Kultur | Entfernung vom Hauptland, Naturkatastrophenrisiko |
Jobsuche & Arbeiten
Vor einer Auswanderung nach Japan solltest Du Dich mit den unterschiedlichen Arbeitsbedingungen auseinandersetzen:
Bewerbung
In Japan wird oft ein spezifischer, detaillierter und handschriftlicher Lebenslauf (Rirekisho) erwartet, der alle relevanten Stationen Deiner Ausbildung und Berufserfahrung umfasst. Ein professionelles Foto ist in der Regel ein fester Bestandteil der Bewerbungsunterlagen. Obwohl Referenzen nicht immer notwendig sind, können sie häufig hilfreich sein. Zudem sollten Zeugnisse und Urkunden in den Bewerbungsunterlagen enthalten sein, um Deine Qualifikationen zu belegen.
Wichtig: Nutze ein professionelles Übersetzungsbüro, um Deine Bewerbungsunterlagen auf Japanisch übertragen zu lassen!
Gefragte Berufe
In Japan gibt es eine Vielzahl von beruflichen Möglichkeiten. Besonders im Bereich der IT, dem Ingenieurwesen, der Wissenschaft und der Forschung finden sich häufig gute Karrieremöglichkeiten. Auch Englischlehrer:innen werden gesucht, wobei hierfür TEFL- oder TESOL-Zertifikate erforderlich sind. Im Gesundheitswesen und in anderen Fachbereichen gibt es ebenfalls Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Deine Jobchancen stehen bei einer entsprechenden Qualifikation sehr gut. Am besten lässt Du Dein Arbeitszeugnis übersetzen, damit Du entsprechende Fähigkeiten nachweisen kannst.
Arbeitsalltag
Der Arbeitsalltag in Japan ist durch lange Arbeitszeiten und häufige Überstunden gekennzeichnet. Pünktlichkeit, Respekt und die Einhaltung einer strikten Hierarchie sind elementar. Zudem wird viel Wert auf Harmonie am Arbeitsplatz gelegt. Diese Aspekte sind Teil der japanischen Arbeitskultur, die auf Respekt, Teamarbeit und Engagement basiert. Ein harmonisches Arbeitsumfeld und die Förderung guter Beziehungen zu Kolleginnen und Kollegen werden sehr geschätzt.
So findest Du die passende Immobilie
Die Wohnungssuche in Japan ist ein komplexer Prozess. Auch wenn Du als Einwandernde:r das Recht hast, Eigentum zu erwerben, empfiehlt sich zunächst die Anmietung einer Immobilie. So bist Du deutlich flexibler und kannst Deinen Wohnort nach Belieben wechseln.
Wohnungssuche
Um eine Wohnung in Japan anzumieten, wendest Du Dich am besten an ein Maklerbüro. War es vor einigen Jahren noch der Fall, dass Du als Einwandernde:r einen japanischen Bürgen brauchtest, gibt es heute spezielle Makler:innen, die sich auf die Vermittlung an Ausländer:innen spezialisiert haben.
Hilfreiche Webseiten für die Wohnungssuche in Japan sind:
Generell gilt: Möchtest Du in Großstädten wie Tokyo, Yokohama oder Osaka wohnen, kannst Du häufig auf Englisch kommunizieren. Für einen ländlicheren Wohnort sind Japanischkenntnisse oder die Nutzung einer Dolmetscherin oder eines Dolmetschers obligatorisch.
Gebühren
Möchtest Du eine Wohnung in Japan mieten, so kommen zunächst hohe Gebühren auf Dich zu. Es ist üblich, eine Anfangszahlung zu leisten, die häufig etwa dem fünf- oder sechsfachen der monatlichen Miete entspricht. Diese Zahlung beinhaltet die erste Monatsmiete, das Schlüsselgeld (Reikin), die Kaution (Shikikin) und eine Feuerversicherung (Kasai Hoken).
Japans Gesundheitssystem
Das japanische Gesundheitssystem zählt zu den besten und effizientesten weltweit. Es basiert auf einem zentralisierten, staatlich kofinanzierten System, das fast die gesamte Bevölkerung abdeckt. Es gibt zwei Hauptarten von Versicherungsplänen: Arbeitnehmer:innen-Versicherungspläne und wohnortbasierte Pläne. Zudem gibt es eine spezielle Versicherung für Seniorinnen und Senioren ab 75 Jahren. Zu den abgedeckten Leistungen gehören unter anderem Krankenhausbesuche, allgemeine und spezialisierte Gesundheitsversorgungen, Zahnarztbesuche und die häusliche Pflege.
Im Vergleich zu anderen Ländern setzt Japan stark auf Prävention und Vorsorgeuntersuchungen. Trotz hoher Kosteneffizienz steht das System durch die alternde Bevölkerung vor Herausforderungen. Die Finanzierung erfolgt überwiegend durch öffentliche Mittel und Beiträge der Versicherten, wobei Arbeitgebende und Arbeitnehmende die Kosten teilen. Ausländer, die in Japan leben oder dort arbeiten, sind in der Regel auch über das System versichert.
Auswandern nach Japan als Rentner:in
Für deutsche Rentner:innen, die nach Japan auswandern möchten, gibt es spezifische Visa-Optionen. Allerdings bietet das Land kein spezielles Rentenvisum an. Möchtest Du im Ruhestand auswandern, kannst Du stattdessen andere Visa-Typen in Betracht ziehen. Ein wichtiger Punkt ist, dass Du über ausreichende finanzielle Mittel verfügen musst, um Deinen Lebensunterhalt in Japan ohne eine Anstellung bestreiten zu können.
Deine deutsche Rente kannst Du auch in Japan erhalten. Hierfür stellst Du einen Antrag beim Japan Pension Service. Es ist ratsam, dass Du Dich vor der Abreise bei der japanischen Botschaft über die spezifischen Anforderungen und Optionen informierst.
Eine Auswanderung nach Japan ist ein großer Schritt, den Du bestmöglich vorbereiten solltest. Obwohl Herausforderungen wie die Sprachbarriere und die Anpassung an die lokale Kultur nicht zu unterschätzen sind, bietet das Land unzählige Möglichkeiten und eine hohe Lebensqualität. Stelle vor der Abreise sicher, dass Du alle benötigten Unterlagen übersetzen und beglaubigen lässt! Du hast es eilig? Dann unterstützen wir Dich mit unserem Express-Service.
FAQs zur Auswanderung nach Japan
In Japan sind bestimmte Berufsfelder besonders gefragt. Dazu zählt die IT, das Ingenieurwesen, die Wissenschaft, das Gesundheitswesen und der Bildungssektor.
Deutsche Staatsbürger:innen können in Japan arbeiten, vorausgesetzt sie erfüllen die notwendigen Visa- und Arbeitserlaubnisbedingungen. Gute Kenntnisse der japanischen Sprache und Kultur sind zudem oft entscheidend, um auf dem japanischen Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein.
Das Durchschnittsgehalt in Japan liegt monatlich bei etwa 3.300 € Brutto. Ab wann von einem guten Gehalt gesprochen werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Beruf, Branche und Standort. In Großstädten wie Tokio, wo die Lebenshaltungskosten höher sind, wird ein entsprechend höheres Gehalt benötigt, um einen komfortablen Lebensstandard zu halten.
Die japanische Arbeitskultur ist bekannt für ihre langen Arbeitszeiten. Die reguläre Arbeitswoche kann 40 Stunden oder mehr betragen. Überstunden sind häufig, wodurch es oft zu einer Arbeitswoche von 50 bis 60 Stunden kommen kann.
Für die Auswanderung nach Japan benötigt man verschiedene Dokumente, darunter einen gültigen Reisepass, das entsprechende Visum (je nach Aufenthaltsgrund), Arbeits- oder Studiennachweise, einen Lebenslauf und relevante Qualifikationsnachweise. Bei einer geplanten Familienzusammenführung können auch die Heiratsurkunde oder die Geburtsurkunden eventueller Kinder erforderlich sein.